Darf ich euch fragen, wie ihr im Rahmen eines Trainingstermins behandelt werden möchtet? Ich bin ein direkter Mensch und habe sicher auch schon dem ein oder anderen Dinge gesagt, die vielleicht nicht dem entsprochen haben, was Mensch sich erhofft hat. In den letzten Wochen mehren sich allerdings die grauen Haare ob den Erzählungen neuer Kunden. Ich frage mich einerseits, wie man so mit jemandem umgehen kann, der sich hilfesuchend an einen wendet, andererseits, wie man sich von jemanden, an den man sich wendet, widerstandslos in grenzüberschreitender Weise behandeln lassen kann.
Kritisch zu hinterfragen ist meiner Meinung nach, dass
ein Mensch euch vorführt, sich lustig macht, abfällig äußert,
jemand zu Einzelterminen weitere Personen mitbringt, ohne vorher zu fragen, ob das für euch ok ist,
ein Mensch zu Hausbesuchen seine eigenen Hunde mitbringt,
ein Mensch euch euren Hund abnimmt und mit ihm Dinge macht, ohne euch zu erklären, weshalb er das für notwendig erachtet und was er machen möchte,
ein Mensch eurem Hund ohne Not und ohne Erklärung so zu Leibe rückt, dass dieser die Kontrolle über seine Körperfunktionen verliert,
ein Mensch euch sagt oder präsentiert, bei ihm könne euer Hund alles, euch aber nicht beibringt, wie ihr selbst dorthin gelangt,
ein Mensch euch ohne euch eingeschätzt und Grundlagen geschaffen zu haben zu strafenden Interventionen rät, oder diese an euren Hunden durchführt.
ein Mensch euch leichtfertig und in inadäquater Weise Unfähigkeit/Nichteignung unterstellt und euch dazu rät, euren Hund abzugeben/einschläfern zu lassen.
Die Liste könnte ich beliebig fortsetzen. Von despektierlichen, homophoben oder rassistischen Bemerkungen möchte ich erst gar nicht reden, auch davon wird regelmäßig berichtet. Jeden Tag erzählen mir Menschen, wie schlecht sie sich während und spätestens im Nachgang an einen Trainingstermin gefühlt haben. Manche trauen sich lange Zeit, keine weitere Unterstützung mehr anzunehmen. Sie haben ein schlechtes Gewissen ihrem Hund gegenüber und sind wütend auf sich selbst, weil sie sich nicht gewehrt, überrumpeln lassen haben, weil sie dachten, ein Profi müsse doch genau wissen, was er da tut.
Wenn ihr einen Widerstand spürt, egal wie klein, dann sagt doch bitte erstmal nein und lasst euch erklären, weshalb jemand was genau tun möchte. Und dann fragt euch: Was soll mein Hund lernen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dies auf diese Art lernen wird? Für euch und für euren Hund . Die Verantwortung, die ihr damit übernehmt und die Entscheidung, die ihr dabei trefft, sind der erste Schritt in die richtige Richtung.